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Project 1

Garland

Uraufführung

Svenja Viola Bungarten

Regie: Anita Vulesica

Premiere: 06. November 2021 

Schauspiel Graz

Nestroy Theaterpreis 2022 für die beste Regie

Auszeichnung: Nachtkritik Theaterfreffen 2022  

PRESSE > Garland

Nachtkritik Online, Martin Thomas Pesl, 07. November 2021

„Anita Vulesica [hat] eine hitverdächtige Uraufführung inszeniert. […]  [Garland] macht das Schauspielhaus Graz einfach so, schön extravagant, an seiner größten Spielstätte, und das mit Hollywood-Wumms, Drehbühne, aus dem Boden fahrenden Kulissen und Wüstenstaub. Erstaunlich, mutig und großartig. […] Zusätzlich zieht [Anita Vulesica] für diese Uraufführung eine Metaebene ein und lässt Frieder Langenberger als Salvatore den manischen (Film-)Regisseur des Abends sein. […] Später jedoch gewinnt die Aufführung gerade dadurch an Schmäh […]. Auch die übrigen Spieler:innen haben sichtlich Freude an dem erfrischend anderen Stoff. Evamaria Salcher als tragische Judy Garland, deren Kostüme von Szene zu Szene abendgarderobiger werden, und Katrija Lehmann als Greta-Thunberg-Variation Dorothee ergänzen einander im Pathos, wie sie synchron bedeutungsschwere Züge von ihren Zigaretten nehmen. Salcher singt obendrein. Man schmölze dahin, wenn es nicht so bitterkomisch wäre. […] Ein Hit – und lakonischer Kontrast – sind die Maisfarmer:innen, gespielt von der österreichisch-schweizerischen Schauspiellegende Beatrice Frey und dem Grazer Lokalmatador Rudi Widerhofer.“ 

 

Nachtkritik/Kleine Zeitung Online, Ute Baumhackl, 07. November 2021

„Prächtig zusammengehalten werden all die Turbulenzen von Regisseurin Anita Vulesica, die mit viel Gefühl für das richtige Timing eindreiviertel kurzweilige Theaterstunden in bester Screwball-Manier auf die Bühne stellt, ohne dabei den Ernst der Lage zu überpudern: Darin, wie in dieser obskuren mitteleuropäischen ‚Dust Bowl‘ lauter Verzweifelte, fast schon Vernichtete um ihre Existenz ringen, klingt bei aller Pointenpracht ein leises Echo von Steinbecks ‚Früchte des Zorns‘ an. Als überkandidelter Filmregisseur Salvatore Brandt beweist Frieder Langenberger komödiantisches Gewicht, ansonsten gehört der Abend drei Schauspielerinnen. Neben Lehmann als stürmische Weltenretterin brilliert Lisa Birke Balzer als exaltierte Radioschwätzerin und ganz besonders Evamaria Salcher, die als ausgebranntes Zirkuspferd Judy Garland auch im Angesicht des Todes immer wieder in ihre alten Shownummern kippt. Und nicht zu vergessen: Einmal mehr gibt es Beatrice Frey und Rudi Widerhofer in einer am Grazer Schauspielhaus ja schon quasi routinemäßiger kauziger Doppelconference.“

Süddeutsche Zeitung, Christine Dössel, 09./10. November 2021

"Garland‘ funkelt vor Witz, Verve und Originalität, und über die Stellen, wo es klischee- oder pathosbedingt zu knirschen droht, rettet die famos komödienstabile Inszenierung von Anita Vulesica nonchalant hinweg. Diese Regisseurin, die eigentlich Schauspielerin ist, hat ein Gespür für Irrwitz, Dynamik und Timing und sie beherrscht auf der amerikanisierten Ödland-Bühne von Frank Holldack unter Einsatz von Drehbühne, fahrbaren Kulissenteilen, einer versenkbaren Tankstelle und einer Videofahrt im Monstertruck auch das große Besteck. Dass Vulesica das gesamte Stück als das Making-of des ‚Amerika‘-Films von Salvatore Brandt inszeniert, zieht klug und komplex noch eine weitere Ebene ein, die der künstlerischen Auseinandersetzung mit Krisen.“

 

Theater heute, Wolfgang Kralicek, Ausgabe Januar 2022

„Im Kern ist ‚Garland‘ eine dystopische Farce aus dem Wilden Osten. […] Dass die Bühne (Frank Holldack) klassische Western-Versatzstücke wie die Holzveranda oder den Pick-up zitiert, hat trotzdem seine Richtigkeit: Der Klimawandel hat aus der Agrarfläche eine Prärie werden lassen. […] Den Scherz, dass das Stück ‚nach einem Film von Salvatore Brandt‘ geschrieben wurde, wie in der Autorenzeile behauptet wird, hat Regisseurin Anita Vulesica beim Wort genommen. Sie inszeniert ‚Garland‘ als Making-of eines Brandt-Films. Das ist zwar nicht immer logisch, funktioniert als Klammer für die diversen Handlungsstränge aber recht gut und sorgt jedenfalls für ein paar hübsche Pointen.“

Kleine Zeitung, Ute Baumhackl, 08. November 2021

„Mithilfe eines tollen Ensembles bewerkstelligen Svenja Viola Bungarten und Anita Vulesica das unwahrscheinliche Kunststück einer gelungenen Klimakomödie. […] Und ja, das ist alles miteinander ein bisschen viel an Turbulenzen, aber es wird von Anita Vulesica inszenatorisch so souverän zusammengehalten, dass man sich bestens über die rasante, pointensatte Screwball Comedy amüsieren und zugleich Mitgefühl für die Ausgemusterten entwickeln kann, die die Autorin und Regisseurin da durch den anbrechenden Weltuntergang treiben. Das fällt umso leichter, als sich das Grazer Schauspiel-Ensemble einmal mehr als wunderbar vielseitig und nuancenreich beweist. […] Ausdauernder Jubel.“

Kronen Zeitung Online, Christoph Hartner, 08. Novemeber 2021

„Es ist beeindruckend, wie humorvoll und kurzweilig ein Stück über die Klimakatastrophe daherkommen kann, ohne dabei jemals die Dringlichkeit des Themas aus den Augen zu verlieren. Das ist nicht zuletzt der Verdienst von Anita Vulesica, die es in ihrer Inszenierung versteht, den Klamauk stets im richtigen Moment einzubremsen und das Geschehen auf den ausgedörrten Boden der Realität zurückzuholen, für den Bühnenbildner Frank Holldack die perfekt abgewrackte Kulisse bietet.“

Der Standard, Margarete Affenzeller, 12./13. November 2021

„Von Judy Garland bis Generation Z: Svenja Viola Bungartens Stück schlägt in Anita Vulesicas Inszenierung einen fantastischen Bogen. […] An diesem Actionreichtum hat sich Regisseurin Vulesica genüsslich bedient. Auf der Drehbühne von Frank Holldack schachtelt sie diverse Schauplätze ineinander – reale und traumhafte – und gönnt dem Publikum viele Details. […] Und doch fühlt sich der Abend durch und durch komisch an. Denn was das Stück so fabelhaft gut kann: Es schlägt aus der Verschränkung unterschiedlicher Geschichten und Gegenden, Fantasien und Wirklichkeiten wie verrückt Funken. […] Dass eine Klimatragödie zugleich eine hollywoodeske Roadmovie-Komödie sein kann, ist im zeitgenössischen Theater üblich, gelingt aber nicht immer so gut wie hier.“

Wiener Zeitung, Petra Paterno, 16./17. November 2021)

„Von Judy Garland bis Generation Z: Svenja Viola Bungartens Stück schlägt in Anita Vulesicas Inszenierung einen fantastischen Bogen. […] An diesem Actionreichtum hat sich Regisseurin Vulesica genüsslich bedient. Auf der Drehbühne von Frank Holldack schachtelt sie diverse Schauplätze ineinander – reale und traumhafte – und gönnt dem Publikum viele Details. […] Und doch fühlt sich der Abend durch und durch komisch an. Denn was das Stück so fabelhaft gut kann: Es schlägt aus der Verschränkung unterschiedlicher Geschichten und Gegenden, Fantasien und Wirklichkeiten wie verrückt Funken. […] Dass eine Klimatragödie zugleich eine hollywoodeske Roadmovie-Komödie sein kann, ist im zeitgenössischen Theater üblich, gelingt aber nicht immer so gut wie hier.

„‚Garland‘ verfügt über einen raffiniert entworfenen Plot, ist randvoll mit popkulturellen Zitaten und Anspielungen, changiert souverän zwischen Groteske und Drama und liefert aberwitzige Pingpong-Dialoge, ohne je den Krisenmodus zu verlassen. Regisseurin Anita Vulesica und dem achtköpfigen Ensemble gelingt eine überzeugende Umsetzung ohne Leerlauf. […] Klingt verdreht? Ist es auch, aber funktioniert in der routinierten Regie von Anita Vulesica tadellos. Wie bei jeder guten Komödie geht es nicht nur um Unterhaltung, sondern um ein gesellschaftspolitisches Unbehagen.“

Theater der Zeit, Hermann Götz, Dezember 2021

„Dramatische Loops, die sich ergeben, wenn Brandt hektisch, aber unzufrieden Filmszenen wiederholen lässt, bieten gelungene Slapstick-Momente, erinnern aber zugleich daran, dass im echten Leben (Stichwort Klimawandel, erraten!) nicht zurückgespult werden kann. Verknüpft mit der Schwere, die die Titelfigur [Judy Garland] durch den Abend schleppt, ergibt sich so ein atmosphärisches Spannungsfeld, das starke Momente zeitigt (etwa wenn Evamaria Salcher vorführt, wie genau ein Lachen im Hals stecken bleiben kann) […]. Eine Produktion, die sehr viel will – und so einiges davon einlöst.“

Garland Presse
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